Hochsensibilität bedeutet, die Welt intensiver wahrzunehmen, manchmal zu laut, zu grell und schlichtweg zu viel. Als hochsensibler Mensch spüre ich Geräusche, Gerüche und Stimmungen oft ungefiltert, was sowohl wunderschön als auch überwältigend sein kann. In den letzten Jahren habe ich viele Erfahrungen gesammelt und erkannt, dass es bestimmte Dinge gibt, die für Hochsensible absolute NO-GOs sind Dinge, die uns auslaugen, stressen oder verletzen.
Hier sind fünf davon, die du als hochsensibler Mensch unbedingt vermeiden solltest und falls du nicht selbst betroffen bist, kannst du damit vielleicht besser verstehen, was uns wirklich zu schaffen macht.
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1. Dauerhafte Reizüberflutung ignorieren
Als Hochsensible nehmen wir viel mehr Reize wahr als andere. Das bedeutet, dass ein vollgepackter Tag mit vielen Eindrücken schnell zur Erschöpfung führen kann. Laute Musik im Supermarkt, grelles Licht im Büro oder der ständige Strom an Nachrichten, all das kann uns regelrecht ausbrennen.
Ein absolutes NO-GO ist es daher, diese Reizüberflutung zu ignorieren und einfach weiterzumachen, als wäre nichts. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich in einem überfüllten Einkaufszentrum war, die grellen Lichter, die laute Musik und die Menschenmassen setzten mich derart unter Stress, dass ich völlig erschöpft nach Hause kam und mich für Stunden zurückziehen musste.
Hochsensible brauchen Pausen, um sich zu regenerieren. Rückzug ist keine Schwäche, sondern eine Notwendigkeit. Wenn wir nicht auf uns achten, kann das zu tiefer Erschöpfung oder sogar zu einem Nervenzusammenbruch führen. Hochsensible brauchen Pausen, um sich zu regenerieren. Rückzug ist keine Schwäche, sondern eine Notwendigkeit. Wenn wir nicht auf uns achten, kann das zu tiefer Erschöpfung oder sogar zu einem Nervenzusammenbruch führen.
Tipp: Plane bewusste Ruhezeiten in deinen Alltag ein. Schaffe dir Rückzugsorte, an denen du dich entspannen kannst, sei es ein ruhiges Zimmer, ein Spaziergang im Wald oder ein Moment der Stille mit geschlossenen Augen.
Zusätzlich kann es helfen, Techniken wie Meditation oder Achtsamkeitsübungen in den Alltag zu integrieren. Auch der bewusste Verzicht auf digitale Medien für eine bestimmte Zeit am Tag kann eine wertvolle Strategie sein, um das Nervensystem zu beruhigen.
2. Sich mit Energieräubern umgeben
Es gibt Menschen, die einem nach einem Treffen Energie geben, und es gibt solche, die einen völlig auslaugen. Hochsensible spüren die Stimmungen und Emotionen anderer Menschen besonders stark. Deshalb ist es extrem belastend, wenn man sich regelmäßig mit Energieräubern umgibt, also mit Menschen, die nur nehmen, aber nichts geben, die jammern oder manipulieren.
Ein großes NO-GO ist es, solche Beziehungen aus Höflichkeit oder Angst vor Konflikten aufrechtzuerhalten. Hochsensible müssen besonders darauf achten, mit wem sie ihre Zeit verbringen. Denn wir brauchen nicht nur Ruhe, sondern auch Menschen, die uns guttun.
Tipp: Überprüfe regelmäßig dein soziales Umfeld. Welche Menschen tun dir wirklich gut? Wer raubt dir Energie? Setze klare Grenzen, wenn du merkst, dass dich eine Beziehung nur belastet.
Wichtig ist es, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche Dynamiken in zwischenmenschlichen Beziehungen herrschen. Achte auf wiederkehrende Muster in deinem sozialen Umfeld: Menschen, die dich häufig kritisieren, dir kein gutes Gefühl geben oder dich dauerhaft auslaugen, könnten Energieräuber sein.
Um dich abzugrenzen, ist es hilfreich, klare Grenzen zu setzen und bewusst Abstand zu solchen Personen zu halten. Ein Tagebuch oder bewusste Reflexion können helfen, wiederkehrende Muster zu erkennen und besser damit umzugehen.
3. Sich selbst unter Druck setzen, „normal“ zu sein
In einer Welt, die oft Schnelligkeit, Lautstärke und Durchsetzungsvermögen feiert, kann es als hochsensibler Mensch schwer sein, sich nicht als „anders“ oder „falsch“ zu fühlen. Ich selbst habe lange versucht, so zu sein wie die anderen, lauter, robuster, weniger emotional. Das Ergebnis? Ich fühlte mich unauthentisch und erschöpft.
Ein absolutes NO-GO ist es, sich selbst unter Druck zu setzen, „normal“ zu sein. Hochsensibilität ist keine Schwäche, sondern eine besondere Art, die Welt zu erleben. Wer ständig versucht, seine Natur zu unterdrücken, lebt nicht nur gegen sich selbst, sondern riskiert auch Burnout oder innere Unzufriedenheit.
Tipp: Akzeptiere deine Hochsensibilität als einen Teil von dir. Statt dich zu verstellen, finde Wege, die zu dir passen. Wenn du merkst, dass du mehr Ruhe brauchst oder emotionale Gespräche länger nachhallen, nimm dir die Zeit, die du brauchst.
Es kann helfen, sich mit anderen Hochsensiblen auszutauschen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, wie man besser mit den Herausforderungen des Alltags umgehen kann. Auch das Lesen von Büchern oder Artikeln zum Thema kann das Selbstverständnis stärken.
4. Grenzen nicht setzen oder sie ignorieren
Hochsensible Menschen haben oft ein großes Bedürfnis nach Harmonie. Konflikte werden vermieden, Auseinandersetzungen umgangen, selbst wenn das bedeutet, eigene Bedürfnisse immer wieder zurückzustellen. Das Problem? Wer seine eigenen Grenzen nicht setzt, wird sie ständig überschritten sehen.
Ein riesiges NO-GO ist es, keine klaren Grenzen zu setzen. Wenn du immer Ja sagst, obwohl du eigentlich Nein meinst, schadest du dir selbst. Übermäßige Rücksichtnahme auf andere kann dazu führen, dass du dich selbst verlierst und emotional erschöpft wirst.
Tipp: Lerne, Nein zu sagen, und zwar ohne schlechtes Gewissen. Deine Energie ist wertvoll, und du darfst für dich selbst sorgen. Ein Nein zu anderen ist oft ein Ja zu dir selbst.
Es ist auch hilfreich, sich bewusst zu machen, dass klare Grenzen nicht nur dir, sondern auch deinem Umfeld helfen. Wenn du authentisch kommunizierst, was du brauchst, können andere besser auf dich eingehen.
5. Sich ständig erklären und rechtfertigen
Warum bist du so empfindlich?
Das war doch gar nicht so schlimm!
Du nimmst dir alles zu Herzen.
Diese Sätze haben Hochsensible vermutlich schon unzählige Male gehört. Und oft versuchen wir dann, uns zu erklären. Wir rechtfertigen unsere Gefühle, unsere Reaktionen, unser Bedürfnis nach Rückzug, in der Hoffnung, verstanden zu werden.
Doch ein großes NO-GO ist es, sich ständig zu rechtfertigen. Hochsensibilität ist keine Marotte, die man erklären oder verteidigen muss. Sie bringt viele wertvolle Eigenschaften mit sich, etwa ein hohes Maß an Empathie, Kreativität und eine tiefgehende Wahrnehmung von Details. Diese Stärken können in zwischenmenschlichen Beziehungen, im kreativen Bereich oder bei tiefgründigen Reflexionen von großem Vorteil sein. Sie ist ein Persönlichkeitsmerkmal, genauso real wie jede andere Eigenschaft. Wer sie nicht versteht oder respektiert, wird es auch nach der hundertsten Erklärung nicht unbedingt tun.
Tipp: Steh zu deiner Hochsensibilität. Erkläre sie, wenn du möchtest, aber nicht aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus. Menschen, die dich wirklich schätzen, werden dich auch ohne lange Erklärungen akzeptieren.
Meine Erkenntnisse
Hochsensibilität ist eine Gabe, die mit Herausforderungen, aber auch mit einzigartigen Stärken verbunden ist. Wer sich seiner eigenen Bedürfnisse bewusst wird und die hier genannten NO-GOs vermeidet, kann ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben führen. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um mit der eigenen Sensibilität in Einklang zu kommen. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, dass meine Sensibilität keine Schwäche, sondern eine Stärke ist.
Heute weiß ich, dass ich mich nicht dafür rechtfertigen muss, mir Pausen zu nehmen oder meine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Wer sich selbst annimmt und achtsam mit sich umgeht, kann seine Hochsensibilität in eine Quelle der Kraft verwandeln und ein Leben führen, das sich authentisch und erfüllend anfühlt. Indem wir uns selbst akzeptieren und unser Umfeld entsprechend gestalten, schaffen wir die besten Voraussetzungen, um unsere Hochsensibilität als Stärke zu leben.
Hallo Uwe, ich bin heute nicht nur vom Artikel begeistert, das Podcast Angebot ist gelungen. Es ist für viele eine echte Möglichkeit. Neulich habe ich das auf einem anderen Blog gehört, eine echte Erleichterung.
PS: Meine beiden Fragen über Kontakt haben nie eine Rückmeldung erhalten, was mich bis heute verwundert zurücklässt.
Liebe Grüße
Frank
Hallo Frank, vielen Dank für dein Feedback. Ich habe schon einiges an positiver Resonanz zur Erweiterung der Artiukel durch Podcasts bekommen. Ich glaube auch, dass es bei der Thematik durchaus hilfreich sein kann und werde das für die Kategorie auch weiter fortführen.
Leider weiß ich nicht welche Fraen Du meinst. Schreib mir doch einfach mal unter info@uwebwerner.de
Gruß Uwe
Uwe, ist eben raus!