Schweizer Uhren, was ist ihr Geheimnis des Erfolges? Warum werden sie in aller Welt begehrt und bewundert?

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Uwe B. Werner
Schweizer Uhren sind auf der ganzen Welt gefragt. Nach dem Maschinenbau und der chemischen Industrie sind Uhren das Exportgut Nummer drei in der Eidgenossenschaft. In keinem anderen Land der Erde werden so viele Zeitmesser produziert wie in der Schweiz.
Das Erfolgsgeheimnis der Schweizer Uhrmacher
Uhren haben auf viele Menschen eine große Faszination. Besonders beliebt sind Schweizer Uhren, die häufig zu den Lieblingsstücken von Uhrenliebhabern gehören. Der Grund liegt in ihrer unübertroffenen Präzision und den zahlreichen Innovationen. Sie sorgten für den Weltruf der Uhrmacher aus dem Watch Valley, das im Schatten der Jurakette zwischen Bern und Genf liegt.
Aber die Schweizer Uhrmacher sind nicht nur technikaffin. Immer wieder gelang es ihnen, Uhren zu entwickeln, die durch ein besonderes Design auf sich aufmerksam zu machen. Es gelang ihnen dabei eine einzigartige Ästhetik mit Zeitlosigkeit zu verbinden. Viele Schweizer Uhren haben über Jahrzehnte nur leichte Facelifts erhalten und erfreuen immer noch ihre modebewussten Träger,
Innovation trifft auf edles Design
Eine dieser Uhrenmanufakturen ist Jaeger-LeCoultre. Das Unternehmen wurde bereits 1833 gegründet. Der Sitz des Unternehmens ist Le Sentier, ein kleines Dorf im Kanton Waadt mit 3.000 Einwohnern. Es beherbergt gleich vier Unternehmen, die sich mit Uhren beschäftigen. Neben Jaeger-LeCoultre ist hier auch der Sitz von Patek Philippe und Vacheron Constantin, der ältesten ununterbrochen tätigen Uhrenmanufaktur der Welt.
Gegründet wurde LeCoultre von Jacques David LeCoultre und dessen Sohn Charles Antoine. Zunächst produzierten sie Uhrenteile und machten sich um die Verbesserung des dafür verwendeten Stahls verdient. Schon 1851 erhielt das Unternehmen auf der ersten Weltausstellung in London eine Goldmedaille für die Entwicklungen auf dem Gebiet der Präzision und Mechanisierung.
Zwischen 1860 und 1890 entwickelte der inzwischen zur Uhrenmanufaktur gewachsene Betrieb mehr als 350 verschiedene Uhrwerke. Viele von ihnen waren schon mit Chronografenfunktionen oder Repetitionsmechanismen versehen. Bald konnte das Unternehmen immer kompliziertere Uhrwerke produzieren, die auch bei Patek Philippe verwendet wurden.
Außerdem baute LeCoultre Rohwerke für den Pariser Uhrmacher Edmond Jaeger. 1937 kam es zur Fusion. Die Zusammenarbeit war sehr fruchtbar und ließ die Jaeger-LeCoultre Reverso entstehen. Die 1931 erstmals vorgestellte Uhr galt nicht nur wegen ihres innovativen Designs als Meisterleistung. Den Uhrmachern gelang es, den Zeitmesser perfekt gegen Stöße zu schützen. Diese Eigenschaft war wichtig, schließlich konzipierte das Unternehmen die Uhr für Polospieler

Alltagsproblem gelöst
Was Schweizer Uhren allgemein auszeichnet ist, dass sie Probleme der Zeit aufgriffen und eine Lösung suchten. Bei der Reverso ging es um das Uhrglas. Synthetisches Saphir kannte man in den 1920ern und 30ern noch nicht. Kristall zerbrach allerdings bei sportlichen Betätigungen schnell. Schließlich gelang es dem Ingenieur René-Alfred Chauvot, ein innovatives Design zu entwickeln. Dabei konnte die Uhr aus ihrem Gestell gleiten und sich ganz umdrehen, wie es in der Patentanmeldung von 1931 hieß. Damit war das Glas nicht mehr zu sehen und bestens geschützt.
Die Uhr wurde bei den Offizieren der Commonwealth-Truppen in Indien ein riesiger Erfolg. Das besondere rechteckige Design der Uhr ist bis heute unter Uhrensammlern und -liebhabern sehr beliebt. Die Unzerbrechlichkeit des Glases wird immer noch sehr geschätzt, obwohl die meisten Träger des Zeitmessers heute kein Polo mehr spielen. Wegen ihrer hochwertigen Verarbeitung wird sie auch gern von Frauen getragen.
Fazit
Der Erfolg Schweizer Uhren besteht auch vielen Komponenten. Neben der Präzision gehören Innovationskraft und ein Gespür für elegantes Design dazu, dass Schweizer Uhrmacher einen Weltruf genießen.
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