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Durchfall und Erbrechen, helfen Cola und Salzstangen?

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Der Mythos von Cola und Salzstangen

Jeder kennt es: Ein flaues Gefühl im Magen, plötzlich einsetzender Durchfall oder gar Erbrechen. Gerade wenn Magen-Darm-Probleme auftreten, greifen viele instinktiv zu einem altbewährten Hausmittel: Cola und Salzstangen. Doch hilft das wirklich? Oder ist es eher ein Mythos, der sich hartnäckig hält? In diesem Artikel gehe ich der Frage auf den Grund, ob Cola und Salzstangen tatsächlich eine gute Wahl bei Magen-Darm-Beschwerden sind oder ob es bessere Alternativen gibt.

Warum leiden wir unter Durchfall und Erbrechen?

Durchfall und Erbrechen sind keine eigenständigen Erkrankungen, sondern Symptome. Sie treten häufig bei Magen-Darm-Infektionen auf, die durch Viren (z. B. Noroviren, Rotaviren), Bakterien oder verdorbene Lebensmittel ausgelöst werden können. Auch Stress, Lebensmittelunverträglichkeiten oder chronische Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom können Ursachen sein.

Der Körper nutzt Durchfall und Erbrechen, um unerwünschte Stoffe oder Krankheitserreger loszuwerden. Dabei verliert er jedoch wichtige Flüssigkeiten und Mineralstoffe, was schnell zu Dehydrierung führen kann. Genau hier setzt die Idee an, mit Cola und Salzstangen entgegenzuwirken. Doch ist das wirklich eine gute Strategie?

 

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Cola bei Durchfall und Erbrechen: Fluch oder Segen?

Cola galt lange Zeit als Hausmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden, doch mittlerweile raten Experten eher davon ab. Studien, wie die der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), zeigen, dass der hohe Zuckeranteil und das fehlende Elektrolytprofil die Beschwerden eher verschlimmern als lindern. Was sind die Wirkstoffe von Cola?

  1. Zuckeranteil zu hoch: Cola enthält eine große Menge Zucker. Dieser kann den Darm zusätzlich belasten und den Durchfall sogar verstärken, da Zucker Wasser in den Darm zieht. Dadurch wird der Flüssigkeitsverlust eher verstärkt als ausgeglichen.
  2. Falsche Elektrolyte: Während der Körper bei Durchfall wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Natrium verliert, enthält Cola davon nur geringe Mengen. Eine ausreichende Elektrolytzufuhr ist aber essenziell, um die verlorenen Salze auszugleichen.
  3. Kohlensäure und Koffein als Reizfaktoren: Die Kohlensäure in Cola kann den ohnehin gereizten Magen zusätzlich belasten. Zudem enthält Cola Koffein, das entwässernd wirkt und damit den Flüssigkeitsverlust noch verstärken kann.
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Fazit: Cola ist keine empfehlenswerte Maßnahme bei Magen-Darm-Erkrankungen. Sie kann den Zustand sogar verschlimmern, anstatt zu helfen.

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Sind Salzstangen eine gute Wahl?

Salzstangen werden oft als einfache Möglichkeit angesehen, dem Körper das verlorene Salz zurückzugeben. Doch auch hier gibt es einige Punkte zu bedenken:

  1. Fehlende Mineralstoffe: Salzstangen enthalten fast ausschließlich Natriumchlorid (Kochsalz), doch bei Durchfall verliert der Körper auch Kalium und andere Mineralien, die Salzstangen nicht liefern können. Besser geeignet sind kaliumreiche Lebensmittel wie Bananen oder gekochte Kartoffeln, die den Elektrolythaushalt besser ausgleichen können.
  2. Kein Flüssigkeitsersatz: Das wichtigste bei Durchfall und Erbrechen ist die Flüssigkeitszufuhr. Salzstangen helfen hier nicht, da sie dem Körper keine Flüssigkeit zuführen. Ohne ausreichende Flüssigkeitsaufnahme kann der Salzgehalt im Körper sogar weiter aus dem Gleichgewicht geraten.
  3. Trockene Konsistenz: Salzstangen können durch ihre trockene Beschaffenheit den gereizten Rachen oder Magen zusätzlich reizen, insbesondere nach häufigem Erbrechen.

Fazit: Salzstangen allein reichen nicht aus, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Sie können eine kleine Unterstützung sein, aber nur in Kombination mit der richtigen Flüssigkeitszufuhr.

 

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Was hilft wirklich bei Durchfall und Erbrechen?

Da Cola und Salzstangen nicht die beste Wahl sind, stellt sich die Frage: Was hilft denn wirklich? Hier einige bewährte Maßnahmen:

  1. Elektrolytlösungen aus der Apotheke: Speziell zusammengestellte Elektrolytgetränke enthalten genau die Mineralstoffe und Glukose, die der Körper braucht. Sie sind die beste Wahl bei starkem Durchfall und Erbrechen.
  2. Hausgemachte Elektrolytlösungen: Eine Mischung aus 500 ml Wasser, einer Prise Salz (ca. 1/4 Teelöffel) und einem Teelöffel Zucker kann helfen, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auszugleichen. Auch verdünnter Apfelsaft oder Tee mit Honig kann eine Alternative sein.
  3. Kamillen- und Pfefferminztee: Diese Teesorten beruhigen den Magen und helfen, Entzündungen zu lindern. Zudem liefern sie Flüssigkeit, die der Körper dringend benötigt.
  4. Schleimhaltige Nahrungsmittel: Leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Zwieback, Haferschleim oder geriebener Apfel mit Banane helfen, den Magen zu beruhigen und dem Körper wichtige Nährstoffe zuzuführen.
  5. Banane gegen Kaliumverlust: Bananen enthalten viel Kalium, das bei Durchfall oft verloren geht. Sie sind leicht verdaulich und helfen, den Mineralhaushalt auszugleichen.
  6. Hühnerbrühe: Eine klare Brühe versorgt den Körper mit Flüssigkeit und wichtigen Elektrolyten, ohne den Magen zu sehr zu belasten.
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Wann solltest du zum Arzt gehen?

In den meisten Fällen sind Magen-Darm-Beschwerden harmlos und klingen nach ein bis zwei Tagen von selbst ab. Wichtig ist dabei, dem Körper ausreichend Ruhe zu gönnen und sich gut zu erholen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Arztbesuch dringend erforderlich ist:

  • Anhaltender Durchfall (länger als drei Tage) oder sehr häufiges Erbrechen
  • Blut im Stuhl oder Erbrochenem
  • Starke Dehydrationssymptome: Schwäche, Schwindel, trockener Mund, wenig bis kein Urin
  • Sehr hohe Körpertemperatur (über 39°C)
  • Besonders gefährdete Gruppen: Babys, Kleinkinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten schneller ärztliche Hilfe suchen.

Warum Cola und Salzstangen nicht helfen

Obwohl Cola und Salzstangen als Hausmittel bei Magen-Darm-Problemen weit verbreitet sind, zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass sie nicht die beste Wahl sind. Cola kann den Durchfall sogar verschlimmern, während Salzstangen wichtige Mineralstoffe nicht liefern. Besser geeignet sind Elektrolytlösungen, magenfreundliche Tees und leicht verdauliche Lebensmittel. Wenn die Beschwerden länger anhalten oder stark ausgeprägt sind, ist ein Arztbesuch ratsam.

Das Wichtigste bei Durchfall und Erbrechen bleibt jedoch immer: Viel trinken, den Elektrolythaushalt ausgleichen und den Körper nicht zusätzlich belasten. Dann erholt sich der Magen schnell wieder!

 

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