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Warum ich Clickbaiting zunehmend boykottiere

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Die Verlockung des Clickbaits

Ich erinnere mich gut an die ersten Jahre meines Bloggens. Die Konkurrenz war groß, und ich fragte mich oft: Wie kann ich mehr Leser erreichen? Wie kann ich meine Klickzahlen steigern, um meine Inhalte sichtbarer zu machen? Die Versuchung war groß, auf Clickbait-Methoden zurückzugreifen – reißerische Überschriften, die sofort Aufmerksamkeit erregen und fast zu schön klingen, um wahr zu sein. Schließlich sieht man diese Taktik überall: in sozialen Medien, auf Nachrichtenseiten und in Blogs.

Doch je mehr ich mich mit Clickbait beschäftigte, desto klarer wurde mir, dass diese Methode nicht nur unseriös wirkt, sondern auch langfristig der Glaubwürdigkeit eines Blogs schaden kann. Denn wenn Leser merken, dass hinter einer großen Ankündigung nur wenig Substanz steckt, fühlen sie sich enttäuscht – und kommen womöglich nie wieder zurück.

 

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Was ist Clickbaiting?

Clickbaiting bezeichnet eine Strategie, bei der eine Überschrift oder ein Teaser-Text absichtlich übertrieben oder irreführend gestaltet wird, um Nutzer zum Klicken zu bewegen. Typische Clickbait-Formate sind:

  • „Du wirst nicht glauben, was als Nächstes passiert!“
  • „Dieser eine Trick wird dein Leben verändern!“
  • „10 Dinge, die du unbedingt wissen musst – Nummer 7 wird dich schockieren!“

Diese Methoden spielen mit der Neugier der Leser, liefern jedoch oft nicht den versprochenen Inhalt. Das Hauptproblem liegt darin, dass sie kurzfristig Aufmerksamkeit generieren, aber langfristig mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.

 

Die negativen Auswirkungen von Clickbaiting

1. Verlust der Glaubwürdigkeit

Langfristiger Erfolg im Blogging basiert auf Vertrauen. Wenn Leser merken, dass sie durch eine reisserische Überschrift gelockt wurden, aber der Inhalt ihre Erwartungen nicht erfüllt, fühlen sie sich getäuscht. Die Konsequenz: Sie besuchen den Blog weniger oft oder meiden ihn ganz. Besonders für Blogger, die Authentizität vermitteln wollen, ist Clickbaiting eine kontraproduktive Strategie. Einmal verlorenes Vertrauen ist schwer wieder aufzubauen, denn Leser erinnern sich an negative Erfahrungen und wechseln schnell zu glaubwürdigeren Quellen.

Mir fällt auf, dass viele Verlage, insbesondere im Bereich der Computerzeitschriften, zunehmend auf Clickbait setzen. Dadurch verliere ich immer mehr das Interesse an ihren Inhalten, da sie oft nicht das halten, was die Überschrift verspricht. Ich merke, um so mehr ich es bemerke, um so eher sehe ich mir dort gar keine Artikel mehr an. Es wirkt mehr und mehr abschreckend.

2. Höhere Absprungraten

Eine hohe Klickrate allein bedeutet nicht automatisch Erfolg. Wichtiger ist, dass die Besucher auch länger auf der Seite verweilen und den Artikel tatsächlich lesen. Clickbaiting führt oft dazu, dass Nutzer den Artikel nach wenigen Sekunden wieder verlassen, weil der Inhalt nicht ihren Erwartungen entspricht. Das signalisiert Suchmaschinen wie Google, dass die Seite nicht relevant ist, was sich negativ auf das Ranking auswirken kann. Zudem beeinflussen hohe Absprungraten auch die Gesamtperformance eines Blogs, da die durchschnittliche Sitzungsdauer sinkt, was ebenfalls ein negatives Signal für Suchmaschinen ist.

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Suchmaschinen bewerten Seiten danach, wie lange Nutzer auf ihnen verweilen, da dies als Indikator für die Relevanz und Qualität des Inhalts gilt. Eine kurze Sitzungsdauer deutet darauf hin, dass die Nutzer nicht das gefunden haben, was sie erwartet haben, weshalb die Seite in den Rankings schlechter bewertet wird.

3. Negative Auswirkungen auf SEO

Google und andere Suchmaschinen bewerten Webseiten nicht nur nach der Klickzahl, sondern auch nach Faktoren wie Verweildauer, Absprungrate und Nutzerinteraktion. Wenn Leser den Blog frustriert verlassen, kann das langfristig zu schlechteren Platzierungen in den Suchergebnissen führen. Zudem arbeitet Google kontinuierlich daran, Clickbait-Strategien zu entlarven und sie abzustrafen. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Algorithmus-Updates, die sich speziell gegen irreführende Inhalte richteten. Wer langfristig erfolgreich sein möchte, sollte daher auf eine nachhaltige SEO-Strategie setzen.

 

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4. Schlechtes Nutzererlebnis

Ein guter Blog lebt davon, dass Leser wiederkehren, sich mit den Inhalten beschäftigen und idealerweise auch kommentieren oder teilen. Clickbait überzeugt meist nur beim ersten Klick – danach bleibt ein schlechter Eindruck. Wiederkehrende Besucher sind das Fundament eines erfolgreichen Blogs, und die Gefahr ist groß, dass Clickbait sie eher abschreckt als anzieht. Darüber hinaus kann ein schlechteres Nutzererlebnis dazu führen, dass die Interaktion mit dem Blog insgesamt abnimmt, was wiederum negative Folgen für Reichweite und Engagement hat.

5. Image-Schaden und negative Mundpropaganda

Wer sich einmal als reisserischer Blogger etabliert hat, bekommt schnell ein schlechtes Image. Leser tauschen sich darüber aus, welche Seiten verlässlich sind und welche nicht. Clickbait kann dazu führen, dass sich der Blog in eine Ecke manövriert, aus der er nur schwer wieder herauskommt. In Zeiten sozialer Medien verbreitet sich eine schlechte Reputation schneller als je zuvor – und negative Bewertungen oder Kommentare können potenzielle neue Leser abschrecken.

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6. Geringere Leserbindung

Ein nachhaltiger Blog lebt von einer treuen Leserschaft. Leser, die regelmäßig wiederkommen, den Blog weiterempfehlen oder aktiv an Diskussionen teilnehmen, sind der Schlüssel zu langfristigem Erfolg. Clickbait zieht oft einmalige Besucher an, die nach einer schlechten Erfahrung nicht zurückkehren. Langfristig ist es daher sinnvoller, auf wertvolle Inhalte zu setzen, die Leser dazu bringen, den Blog erneut zu besuchen und sich mit ihm zu identifizieren.




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Warum qualitativer Content die bessere Strategie ist

Anstatt auf Clickbait zu setzen, lohnt es sich, auf hochwertigen und relevanten Content zu setzen. Hier sind einige bewährte Strategien:

  1. Ehrliche und ansprechende Überschriften
  2. Mehrwert bieten
  3. Storytelling nutzen
  4. SEO richtig einsetzen
  5. Langfristige Leserbindung aufbauen
  6. Echte Interaktion fördern

 



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Clickbait lohnt sich nicht

Auch wenn Clickbait kurzfristig mehr Klicks bringen kann, schadet es langfristig der Glaubwürdigkeit, der SEO-Performance und der Leserbindung.

Ein Blog, der auf Authentizität, ehrlichen Mehrwert und qualitativ hochwertige Inhalte setzt, wird zwar langsamer wachsen – dafür aber stabiler und nachhaltiger. Um diesen Balanceakt zu meistern, sollten Blogger auf eine langfristige Strategie setzen: Regelmäßige, gut recherchierte Inhalte veröffentlichen, die Leser wirklich weiterbringen, anstatt auf kurzfristige Trends zu setzen. Zudem lohnt es sich, eine Community aufzubauen, die durch Interaktion und Austausch gestärkt wird, sei es durch Kommentare, soziale Medien oder Newsletter.

Durch diese Maßnahmen lässt sich nachhaltiges Wachstum erzielen, ohne die eigene Glaubwürdigkeit zu gefährden. Der wahre Erfolg im Blogging liegt nicht in kurzfristigen Klicks, sondern in einer engagierten und loyalen Leserschaft, die dem Blog über Jahre hinweg treu bleibt. Wer langfristig erfolgreich sein möchte, sollte deshalb auf Qualität statt Sensationshascherei setzen.

 

Was wir alle gegen Clickbaiting tun können

Jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass Clickbaiting weniger attraktiv wird. Dazu gehört, bewusster mit Online-Inhalten umzugehen: Überschriften kritisch hinterfragen, bevor man auf sie klickt, und Inhalte nicht teilen, die auf irreführenden Taktiken basieren. Leser sollten Webseiten unterstützen, die auf Qualität setzen, indem sie deren Inhalte kommentieren, teilen und empfehlen.

Blogger und Medienmacher können sich für transparente und ehrliche Berichterstattung einsetzen und zeigen, dass es auch ohne reißerische Tricks möglich ist, erfolgreich zu sein. Nur wenn wir alle gemeinsam gegen Clickbait vorgehen, können wir langfristig eine informativere und verlässlichere digitale Landschaft schaffen. Ignorieren wir Clickbaiting

 

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2 Kommentare

  1. Hallo Uwe,
    ich bin da komplett Deiner Meinung. Durch Ehrlichkeit und Authentizität erreicht man zwar keine schnellen Erfolge, aber dafür nachhaltigere. Ich merke das bei mir selbst auch. Wenn ich Clickbaiting sehe, bin ich schon weg bzw. klicke erst gar nicht. Ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass Blogs eine kleine Renaissance feiern. Das liegt mit Sicherheit daran, dass sich sehr viele Blogger Mühe geben, nachhaltige und wertvolle Inhalte zu teilen.
    Für mich wäre Clickbaiting vermutlich auch gar nicht hilfreich. Ich spreche ja sehr gezielt die ältere Generation an und die ist meines Erachtens recht schnell angewidert von Clickbaiting.
    Liebe Grüße
    Britta

    Antworten
    • Hallo britta, danke für Dein umfangreiches Feedback! Blogs erleben schon einiger Zeit ein starkes Comeback. Sie sind einfach nachhaltiger und umfangreicher bei den einzelnen Themen.

      Antworten

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