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Uwe B. Werner

Schon seit einigen Jahren erlebt die Sicherheitsbranche einen wirtschaftlichen Aufschwung. Tatsächlich gibt es hier deutlich mehr offene Stellen als Bewerber. Zwar ist der Job mit diversen Stressoren behaftet, aber mit der richtigen Einstellung und den fachlichen Grundvoraussetzungen bietet die Sicherheitsbranche einen krisensicheren Arbeitsbereich.

Sicherheitsbranche – mehr als Türsteher und Kaufhausdetektiv

Die Aufgaben in der Security sind vielseitig und versprechen einen sehr abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Heute steht die Ticketkontrolle bei einem Bundesligaspiel an und morgen muss die Polizei bei einer Demo oder anderen Großveranstaltung unterstützt werden. Langweilig wird es hier nie.

Typische Einsätze für Sicherheitsmitarbeiter sind unter anderem:

  • Personenkontrollen
  • Personenschutz
  • Objektschutz
  • Ordnertätigkeiten bei Veranstaltungen
  • Wachschutz
  • Sicherung von Transporten
  • Aufsicht in Flüchtlingsunterkünften
  • Aufsicht auf Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen
  • Kaufhausdetektive
  • Türsteher und Einlasskontrollen bei Events
  • Installation und Wartung von Sicherheitsanlagen
  • Beratung zu Sicherheitskonzepten

Sicherheitsfachleute arbeiten inzwischen auch häufig für Privatleute, beispielsweise wenn es darum geht, Wohneigentum zu schützen und mit Alarmanlagen zu versehen oder Überwachungskameras zu installieren.

In der Praxis bietet die Sicherheitsbranche jedem Interessenten auch sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten, wie weit der berufliche Erfolg reicht, hängt davon ab, wie lernbereit die Bewerber sind und mit welchen Voraussetzungen sie ihre Karriere beginnen.

Der Einstieg mit einer kurzen Weiterbildung

Einsteiger können in kurzer Zeit mit dem Ablegen einer Prüfung vor der IHK dem Sachkundenachweis nach §34a der Gewerbeordnung erlangen und haben mit erfolgreichem Bestehen die Grundvoraussetzung für den Einsatz als Sicherheitskraft erfüllt. Allerdings ist diese Prüfung nicht zu unterschätzen, denn inhaltlich geht es viel um Gesetze und Verordnungen. Zudem werden Kenntnisse über den Umgang mit Menschen (Deeskalation, Krisenmanagement, Konfliktbeilegung) abgefragt. Für die Prüfung muss nicht unbedingt ein Seminar besucht werden, es ist jedoch anzuraten, dies zu tun. Zudem muss die prüfende Stelle (IHK) Interessenten zulassen. Hierfür werden Führungszeugnis und einige andere Nachweise verlangt.

Wer ein ausgeprägter Selbstlerner ist, kann sich die Kenntnisse selbst aneignen und sich nur zur Prüfung anmelden. Die Weiterbildungen, die auf die Prüfung vorbereiten, sind allerdings oft förderfähig und dauern in der Regel nur wenige Wochen. Die Seminarkosten müssen also kein Grund sein, auf die Weiterbildung zu verzichten. Wer sich für die Förderung interessiert, sollte bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter einen Bildungsgutschein beantragen. Der Hinweis auf die offenen Stellen in der Sicherheitsbranche und die Aussicht, eine drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden oder eine bestehende zu beenden, sollte die Entscheider positiv stimmen. Bildungsanbieter unterstützen auch gern bei der Antragstellung.

Berufsausbildung in der Sicherheitsbranche

Weit umfassendere Kenntnisse werden in der dreijährigen Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit vermittelt. Der Beruf ist anerkannt und mit einer entsprechenden Ausbildungsordnung der IHK geregelt. Dort werden auch die Prüfungen abgelegt.

Interessenten haben die Möglichkeit, den Berufsabschluss in einer dualen Ausbildung oder in einer Umschulung zu erwerben. Berufserfahrene, die die Sachkundeprüfung haben und über eine mehrjährige Praxis verfügen, können sich auch hier ebenfalls nur zur Prüfung anmelden (Externenprüfung).

Die Umschulung bietet sich für Menschen an, die bereits im Berufsleben stehen und sich neu orientieren möchten. Die Dauer der Umschulung ist zwei Jahre und es gibt in der Regel mehr Geld, als für Auszubildende, die insgesamt drei Jahre in der Ausbildung sind.

Ausbildungen im Polizeidienst oder im Justizwesen berechtigen ohne zusätzliche Ausbildungen zur Arbeit im Sicherheitsdienst.

Studium – für höhere Ziele

Die Sicherheitsbranche hat auch eine ganze Reihe an Studiengängen, die absolviert werden können. Diese siedeln sich sowohl im technischen wie auch im Managementbereich an und bieten die Möglichkeit, unterschiedliche akademische Grade zu erlangen. Mit einem Studium eröffnen sich natürlich noch ganz andere Karrierechancen im Rettungswesen, dem Katastrophenschutz oder in der Gefahrenabwehr.

Arbeitszeiten und sonstige Anforderungen

Die Arbeitszeiten in der Sicherheitsbranche gelten nicht unbedingt als Familienfreundlich. Allerdings können die Zeiten stark variieren und durchaus eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Wochenend- und Nachtarbeit fällt beispielsweise überwiegend im Eventbereich oder im Objektschutz an. Wer tagsüber im Sicherheitsdienst einer Firma oder Behörde arbeitet, hat hingegen ganz normale Arbeitszeiten an den Wochentagen.

Der Biorhythmus kann die Arbeitszeiten in der Sicherheitsbranche aber auch durchaus begrüßen. Vor allem, wer mit frühem Aufstehen seine Probleme hat, profitiert durchaus davon, wenn Events erst abends stattfinden oder nachts Betriebsgelände kontrolliert werden müssen.

Zu den sonstigen Anforderungen zählt eine hohe Belastbarkeit und Stressresistenz. Zwar sind wilde Verfolgungsjagden eher die Ausnahme, doch eine gewisse körperliche Fitness sollte schon gegeben sein.



Sprachkenntnisse in Deutsch sind in der Regel eine Grundvoraussetzung. Ohne diese ist auch die Sachkundeprüfung nicht zu bestehen. Weitere Sprachen sind von Vorteil. In kritischen Situationen gilt es, mittels Sprache und ruhigem Auftreten zu deeskalieren.

Wechselnde Einsatzorte erfordern eine gewisse Mobilität, somit ist der Führerschein in der Regel eine Voraussetzung die in den meisten Stellenangeboten als zwingend angegeben wird, oft ist auch ein Fahrzeug erwünscht. Abgesehen davon, dass Einsatzorte erreicht werden müssen, sind ggf. auch Firmenfahrzeuge zu fahren oder die Arbeitsorte und -zeiten nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und deren Fahrplänen kompatibel.

Der aktuelle Arbeitsmarkt

Bundesweit gibt es aktuell mehr als Elftausend offene Stellen in der Branche. Mehr als 5600 Unternehmen im Sicherheitsgewerbe generieren hierzulande insgesamt über 9 Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Seit 2015 (6,9 Mrd. Umsatz) stieg der Umsatz in der Branche an und hält sich auf hohem Niveau. So signifikante Steigerungen wie von 2015 auf 2016 gab es allerdings nicht mehr.

Fakt ist, dass das Sicherheitsbedürfnis der Menschen sehr hoch ist. Sicherheit bezieht sich nicht nur auf die körperliche Unversehrtheit oder das physische Eigentum, sondern immer mehr auch auf Daten und Informationen. Der Aufgabenbereich für Sicherheitsfachleute erweitert sich daher ständig und Wirtschaft und Bevölkerung investieren in Sicherheit. Die Zahl der offenen Stellen zeigt, dass die Branche berufliche Perspektiven bietet und den Eindruck macht, dass sie in Krisen besonders stark wächst. Selbst die Pandemie konnte ihr nichts anhaben, sondern hat zusätzliche Aufgaben und Einsätze geschaffen. So mussten Impfzentren gesichert und die Einhaltung der Coronaregeln in der Öffentlichkeit kontrolliert werden.

Fazit: Die Mitarbeit in der Security ist relativ leicht möglich. Mit der Sachkundeprüfung nach §34a der Gewerbeordnung ist die Grundvoraussetzung erreicht. Die meisten Berufsausbildungen und sogar Studiengänge beinhalten diese Sachkundeprüfung ebenfalls. Sicherheit beginnt auf dem Papier. Wer sich im Management sieht, kann Sicherheitskonzepte planen und Risiken bewerten. Hierfür bieten Ausbildungsberufe und Studiengänge eine breite Auswahl an Fächern.