Jansens-Pott hat die englischsprachige „Blog Question Challenge“ aufgegriffen und sie in den deutschsprachigen Raum gebracht. In dieser Blogparade beantworten Blogger Fragen zu ihren Blogs und ihrem Werdegang als Blogger. Da ich selbst seit über 20 Jahren auf verschiedenen Plattformen blogge, hat mich die Idee sofort angesprochen, und ich beteilige mich gern an #blogfragen.
Warum hast du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Mein erster Blog entstand auf der damaligen Plattform blog.de. Anfang der 2000er war das noch eine richtige Blog-Community, in der nicht nur jeder seinen eigenen Blog veröffentlichen konnte, sondern sich auch lebhafte Diskussionen zwischen den Bloggern entwickelten. Man war kein Einzelkämpfer, sondern Teil einer Gemeinschaft – aus der sogar Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen.
Für mich persönlich war der Umzug in eine neue Stadt der Auslöser, mit dem Bloggen zu beginnen. Es war eine einfache Möglichkeit, neue Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen und gleichzeitig etwas über mich selbst zu erzählen. Die meisten Blogs waren damals persönlicher und hatten eher den Charakter eines Tagebuchs.
Welche Plattform nutzt du für deinen Blog und warum hast du dich dafür entschieden?
Seit vielen Jahren bin ich mit einem selbstgehosteten WordPress-Blog unterwegs. Die gestalterische Freiheit hat mich überzeugt. Im Gegensatz zu vielen Bloganbietern konnte ich hier umsetzen, was mir persönlich gefiel, ohne auf ein paar vorgegebene Vorlagen angewiesen zu sein. Baukasten-Systeme kamen später auf, konnten mich aber nie wirklich überzeugen.
So bin ich – wenn auch mit unterschiedlichen Inhalten und Domains – bis heute bei WordPress geblieben. Natürlich gibt es mittlerweile viele Alternativen, aber für meine Zwecke ist es nach wie vor die beste Lösung.
Hast du schon auf anderen Plattformen gebloggt?
Wie bereits erwähnt, startete ich mit blog.de, das es leider schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt. Zwischendurch machte ich einen kurzen Abstecher zu Tumblr, aber letztlich bin ich WordPress treu geblieben.
Neben meinem privaten Blog, der bereits unter verschiedenen Domains existierte, hatte ich auch einen Podcast-Blog, als das Thema Podcasting aufkam. Dort schrieb ich über technische Möglichkeiten rund ums Podcasten und begleitete eigene Podcasts in Blogform.
Wie schreibst du deine Blogposts? Nutzt du ein lokales Bearbeitungstool oder die Dashboard-Funktion deines Blogs?
Meine Blogartikel entstehen meist aus einer Sammlung von Ideen, die ich in UpNote festhalte – einer App, die sowohl auf meinem MacBook als auch auf meinem Android-Smartphone problemlos funktioniert. Dort sammele ich Recherchen und Notizen.
Die eigentlichen Blogartikel schreibe ich in Word, überarbeite sie dort und übertrage sie erst am Ende in WordPress. Dabei verzichte ich nach wie vor auf den Gutenberg-Editor und arbeite weiterhin mit dem klassischen Editor.

2012
Wann fühlst du dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Das ist sehr abhängig von meiner Stimmung und der jeweiligen Zeit. Wenn mich ein Thema besonders interessiert, kann es auch sein, dass ich mich am Wochenende intensiv damit beschäftige. Generell bin ich aber eher ein „Abendblogger“. Je nach Thema und Rechercheaufwand brauche ich meist zwischen ein bis drei Tage für einen Artikel.
Veröffentlichst du deine Texte sofort oder lässt du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?
Ich habe in der Regel einige Artikel im Voraus geplant. Dafür nutze ich ein Redaktionstool, mit dem ich Veröffentlichungen terminieren kann. Außerdem lasse ich viele Artikel ein bis zwei Wochen ruhen, bevor ich sie final überarbeite. Das hilft mir, gedankliche Sackgassen zu verlassen und oft durch Gespräche neue Erkenntnisse zu gewinnen, die dann noch in den Artikel einfließen können.
Über welche Themen schreibst du generell?
Meine Website ist ein sogenannter „Magazin-Blog“, also kein reiner Nischen-Blog. Hier erscheinen Beiträge zu allem, was mich interessiert – von Technik-Reviews (Smartphones, Kopfhörer) über Software, Blogging und Gesundheit bis hin zu persönlichen Rezepten für Kochen, Backen und den Airfryer.
Zwei besondere Schwerpunkte sind jedoch die Themen Hochsensibilität und Overthinking. Im Laufe der Zeit sind hierzu viele Artikel entstanden, die auch Diskussionen auf Social Media anregen.
Für wen schreibst du?
Eine schwierige Frage. In erster Linie schreibe ich natürlich auch für mich selbst, aber mein Blog ist kein reines Online-Tagebuch. Er richtet sich an Leser und Interessierte zu meinen Themen. Ich veröffentliche meine Lieblingsrezepte, in der Hoffnung, dass andere sie ausprobieren. Ich schreibe Technik-Reviews als Kaufberatung. Und meine Texte über Hochsensibilität und Overthinking basieren auf eigenen Erfahrungen – oft erhalte ich dazu wertvolle Rückmeldungen und neue Perspektiven.
Was ist dein Lieblingsbeitrag auf deinem Blog?
Eigentlich sind mir fast alle Artikel wichtig. Vielleicht ist aber mein erster Beitrag zum Thema Hochsensibilität der bedeutendste für mich. Darin geht es um die Erkenntnis, dass Hochsensibilität sowohl Fluch als auch Segen sein kann.
Hast du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Es gab einige Jahre, in denen ich wenig aktiv war, weil Social Media mich stärker in den Bann zog. Es dauerte eine Weile, bis ich erkannte, dass Blogs nachhaltiger sind und es mehr Freude macht, längere Texte zu schreiben, anstatt Inhalte auf 400 Zeichen zu komprimieren. Ganz aufgehört habe ich aber nie.
Was empfiehlst du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Ich habe zwei grundlegende Empfehlungen:
- Man sollte sich vorab Gedanken über die Plattform und die Struktur machen. Umzüge sind – besonders mit vielen Artikeln – oft kompliziert. Das Design eines Blogs kann sich über die Zeit ändern, aber die technische und inhaltliche Basis sollte von Anfang an klar sein.
- Einfach anfangen! Natürlich kann man sich Tipps und Infos holen (bei mir gibt es dafür eine eigene Kategorie mit Blogging-Tipps), aber man sollte sich nicht zu sehr von den vielen Möglichkeiten oder rechtlichen Fragen abschrecken lassen. Schreiben ist das Wichtigste.
Hast du Zukunftspläne für deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, einen Wechsel der Plattform oder neue Features?
Meine Website verändert sich ständig. Im Laufe der Jahre hatte sie viele verschiedene Designs, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Ich probiere gern neue Möglichkeiten aus. Große Pläne habe ich aber nicht. Solange mir das Bloggen wichtig ist und Spaß macht, werde ich weiterschreiben.
Toller Beitrag, danke dafür.
Den Begriff Abendblogger werde ich bei Gelegenheit klauen. Der passt zu 100% auch auf mich. Ich mag übrigens Deine Beiträge über Hochsensibilität und Overthinking, da finde ich mich oft drinnen wieder.
Haha, nur zu! „Abendblogger“ darf gerne in die weite Welt hinausgetragen werden – willkommen im Club der Nachteulen mit Tastatur! 😊
Freut mich riesig, dass du dich in meinen Beiträgen wiederfindest. Hochsensibilität und Overthinking können manchmal ganz schön herausfordernd sein, aber es hilft ungemein zu wissen, dass man damit nicht allein ist. Schön, dass wir uns hier austauschen können!
Viele Grüße und einen kreativen Abend dir! ✨
Hallo Uwe,
dann will ich doch gleich mal auf deinen Beitrag zur Blogparade eingehen:
„Die meisten Blogs waren damals persönlicher und hatten eher den Charakter eines Tagebuchs.“ – Ich finde auch, dass das sehr schade ist, dass sich jeder als Mini-Amazon oder Mini-Stiftung-Warentest gebaren will. Ich will lieber das aufschreiben, was mich persönlich bewegt.
Die Artikel ruhen lassen: Das könnte ich nicht, habe ich auch bei mir so geschrieben. Aber das liegt auch daran, dass wir beide völlig andere Ansätze beim Bloggen haben. Und dann ist es am Ende auch total in Ordnung für mich, ich komme halt überhaupt nicht damit klar.
Im Allgemeinen lese ich deinen Blog sehr gern, auch wenn ich nicht so richtig von den Themen betroffen bin. Aber mir gefällt dein Schreibstil. Die unaufgeregte Atmosphäre hier bei dir im Blog hat mir immer gut gefallen. Und jetzt wird mir auch klar, woher die kommt. Danke für deine Arbeit.
Ach, und das ist mein Beitrag zur Blogparade: https://www.henning-uhle.eu/informatik/wordpress-und-bloggen/blogfragen-challenge-oder-blogparade
Hallo Henning,
vielen Dank für deinen schönen und reflektierten Kommentar! Ich finde es großartig, dass du dich bewusst dafür entscheidest, das aufzuschreiben, was dich persönlich bewegt – genau das macht Blogs doch so besonders. Es ist schade, dass viele nur noch auf Tests und Vergleiche setzen, dabei sind die persönlich gefärbten Beiträge doch oft die, die wirklich im Gedächtnis bleiben.
Dass du einen anderen Ansatz beim Bloggen hast, finde ich spannend – und genau das macht ja die Vielfalt in der Blogwelt aus. Jeder hat seine eigene Art, mit Ideen umzugehen. Ich genieße es, Artikel ruhen zu lassen, du wiederum brauchst das direkte Veröffentlichen. Beides hat seinen Wert.
Es freut mich besonders, dass dir die Atmosphäre hier gefällt, auch wenn du dich nicht direkt in den Themen wiederfindest. Das ist für mich ein riesiges Kompliment – danke dafür!
Viele Grüße und weiterhin viel Freude beim Bloggen! Gruß Uwe
Hallo Uwe,
Du warst nach dem Ende von blog.de klüger und mutiger als viele andere, auch als ich. Ich hätte mir damals schon die Zeit nehmen sollen, einen selbst gehosteten Blog aufzusetzen. Schön, dass auch Du immer noch bloggst und schön, bei Dir dieses Blogstöckchen gefunden zu haben. Ich habe es auch aufgenommen und die Fragen gerne beantwortet.
Liebe Grüße
Britta
Hallo Britta,
ach, wer weiß, ob es wirklich klüger oder mutiger war – vielleicht einfach nur ein Bauchgefühl zur richtigen Zeit. 😊 Aber es ist nie zu spät, sich eine eigene Blog-Heimat zu schaffen, und umso schöner, dass du weiterhin dabei bist!
Es freut mich total, dass du das Blogstöckchen aufgenommen hast und die Fragen gern beantwortet hast. Ich werde auf jeden Fall mal bei dir vorbeischauen!
Liebe Grüße und weiterhin viel Freude beim Bloggen,
Uwe
Sehr interessant. Danke dafür.