Es war & wird “mal” im Leben
Es geschieht ganz plötzlich im Leben, ganz unerwartet. Eine Krankheit, ein Unfall, ein Unglück und wir merken oft erst dann richtig, wie vergänglich alles ist. Wie schnell kann das Leben an uns vorbei ziehen. Wir glauben, wir haben schier unendlich Zeit und dabei ertragen wir nur den Gedanken an die Endlichkeit im Leben nicht.
“Man könnte ja mal… wir müssen uns mal treffen… ach das wollte ich immer mal erleben…”
Das Wörtchen “mal” schleicht sich so schön in den Sprachgebrauch ein. Es ist so unverbindlich wie hinterhältig, denn es implementiert eine Absicht, ein Versprechen, den Vorsatz und doch ist nichts davon wirklich da. Natürlich könnte man “mal”, doch man wird es fast nie wirklich tun. Wir lassen uns gern mit solchen bequemen Aussagen abspeisen und speisen andere gern damit ab. Sich nur nicht festlegen, nichts konkretes vereinbaren. Sonst müsste man ja doch “mal”…
Und auch bei uns selbst greifen wir gern auf das ausweichende Vokabular zurück. Wir nehmen uns viele Dinge, gerade solche, die uns vielleicht gut tun würden, nicht konkret vor. Wir weichen aus, wir machen das irgendwann später “mal”.
Für mich ist dieser Beitrag einer der persönlichsten, die ich bisher vielleicht verfasst habe. Bis vor ein paar Tagen war ich auch ein “mal” Mensch, obwohl es mich bei anderen schon länger gestört hatte. Ich habe Dinge, Besuche, Reisen, Veränderungen immer wieder aufgeschoben, ohne wirklich zu realisieren, wie ich haarscharf an meinem Leben vorbei gelebt habe.
Dann kam Tag X, bzw die Nacht vom 02. auf den 03. März 2016 und für mich ein sehr einschneidendes Erlebnis in meinem Leben. Ein Herzinfarkt, plötzlich, unerwartet, ohne richtige Vorwarnung und zuerst als auch nicht von mir ernst genommen. Notarzt. Notaufnahme, Herzkatheter und damit verbunden schließlich ein Eingriff, der mir das Leben gerettet hat. Wie ernst und knapp es wirklich war, habe ich erst Tage später erfahren.
Heute, anderthalb Wochen später, sitze ich schon wieder daheim und doch ist nicht viel wie es war. Ich bin sozusagen mit einem blauen Auge davongekommen, habe ein Denkzettel verpasst bekommen und denke seitdem auch über mein Leben neu nach. ich habe mich belesen zum Thema Herzinfarkt und wie man sein Leben auch am besten ausrichten kann. Letztlich kommt es nicht nur auf eine äußere Umstellung mit Ernährung, Bewegung und Medikamenten an, sondern eben immer auch auf die innere Einstellung.
Viele der “mals” hätte ich um ein Haar nicht mehr erleben dürfen. Zuviel aufgeschoben, zu viel vertragt, doch das Leben ist zu kurz um Morgen anzufangen. Vielleicht nimmt man sich nach einem solchen Schrecken mehr vor als man wirklich ändern kann. Ich weiß es noch nicht, aber ich werde es heraus finden.
Ich will nicht mehr “mal” sehen was kommt, ich nehme mir konkretes vor und erwarte das auch von anderen. Diese schwere Zeit hat mir gezeigt, von den recht wenigen Leuten die es wussten, wie sehr sie doch zu mir standen, mir Mut gaben. Einmal mehr habe ich gelernt und verinnerlicht, wie wichtig es ist Freunde und Familie mit sich zu wissen.
“Mal” schauen was aus meinen Plänen wird? Nein, das genügt einfach nicht mehr. Ich werde mein Leben soweit ändern, wie es sein muss und ich es vermag. Ich werde Dinge entdecken, reisen, umziehen und dankbar sein für die moderne Medizin, ein blaues Auge und alle, die mir die Zuversicht geben!
Es hat sich ausge”malt”. Ich werde nicht länger auf andere warten, ob wir uns “mal” sehen, ich werde nicht länger Dinge, die mir gut tun, vor mich hinschieben. Der kleine zuckende Funke an piependen Gerät auf der Intensivstation hätte auch endgültig schweigen können. Viel hat wohl nicht gefehlt. Das Leben ist ein Geschenk, sein wir dessen würdig. Positives Denken, sich über Kleinkram einfach nicht mehr so aufregen und versuchen sich selbst und auch andere besser zu erkennen, zu sehen und zu fordern.
Der Mensch mag ein Gewohnheitstier sein, doch Gewohnheiten sind nicht in Stein gemeißelt.
Ich habe während des Aufenthalts im Krankenhaus einige sehr interessante Menschen kennengelernt. Ein unglaublich engagiertes Team der Uniklinik Leipzig, Patienten und Gespräche, die mich beeindruckt haben und auch wenn ich mit dem Schock und der Angst noch zu kämpfen habe, hat es mir auch gleichzeitig soviel Mut und positive Energie gegeben dass ich heute sagen kann: Ja. Es war vielleicht notwendig und es liegt allein an mir das beste daraus zu machen.
Das Leben ist eine Reise, die wir nur einmal antreten.
Eine kostbare Reise, die oft viel zu schnell vorübergeht. Wir alle haben Träume, Ziele und Wünsche, die wir im Laufe unseres Lebens erreichen möchten. Doch wie oft schieben wir diese Träume auf, sagen uns, dass wir “morgen” damit anfangen werden? Warum nicht heute? Warum nicht jetzt?
Zeit ist kostbar
Die Zeit ist eine der wertvollsten Ressourcen, die wir besitzen. Sie ist begrenzt und unaufhaltsam. Jeder Tag, den wir aufschieben, ist ein Tag, den wir nie zurückbekommen werden. Das bedeutet nicht, dass wir kopflos handeln sollten, aber es erinnert uns daran, dass wir unsere Zeit bewusst nutzen sollten, um unsere Träume zu verfolgen.
Vermeidung von Bedauern
Eines der größten Bedauern im Leben vieler Menschen ist, dass sie nicht das getan haben, was sie wirklich wollten. Sie bereuen, nicht mutiger gewesen zu sein, nicht mehr Risiken eingegangen zu sein und nicht ihre Leidenschaften verfolgt zu haben. Wenn wir ständig auf “morgen” warten, besteht die Gefahr, dass wir eines Tages aufwachen und feststellen, dass “morgen” nie gekommen ist.
Die Kunst des Handelns
Der erste Schritt ist oft der schwerste. Doch es ist erstaunlich, wie viel man erreichen kann, wenn man einfach anfängt. Selbst kleine Schritte können im Laufe der Zeit zu großen Erfolgen führen. Wenn wir unsere Träume aufschieben, berauben wir uns selbst der Gelegenheit, unsere Fähigkeiten zu entfalten und unser Potenzial auszuschöpfen.
Lernen durch Erfahrung
Das Leben ist eine Schule, in der wir durch Erfahrung lernen. Indem wir heute anfangen, unsere Träume zu verfolgen, sammeln wir wertvolle Erfahrungen, die uns auf unserem Weg weiterhelfen werden. Wir lernen aus Fehlern, wachsen an Herausforderungen und entwickeln uns stetig weiter.
Inspiration für andere
Wenn wir den Mut haben, heute anzufangen, unsere Träume zu verfolgen, können wir auch andere inspirieren. Unsere Handlungen können dazu führen, dass Freunde, Familie und sogar Fremde ermutigt werden, ihren eigenen Herzenswünschen nachzugehen. Wir können eine positive Welle der Veränderung auslösen.
Fazit
Das Leben ist zu kurz, um auf “morgen” zu warten. Die Zeit rast unaufhaltsam vorbei, und es gibt keinen besseren Zeitpunkt als heute, um unsere Träume in die Realität umzusetzen. Indem wir heute handeln, vermeiden wir zukünftige Bedauern, sammeln wertvolle Erfahrungen und inspirieren andere. Also, worauf warten Sie noch? Beginnen Sie heute damit, Ihr Leben nach Ihren Vorstellungen zu gestalten und Ihre Träume zu verfolgen. Denn das Leben ist zu kostbar, um es aufzuschieben.
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