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Das Gehirn hochsensibler Menschen

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Das Gehirn hochsensibler Menschen

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Hochsensible haben ein besonderes Gehirn

Als hochsensibler Mensch verfügst du über ein besonderes Gehirn, das auf Reize anders reagiert als bei nicht-hochsensiblen Menschen. Insbesondere die Amygdala im limbischen System ist bei dir stärker aktiv und führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Noradrenalin. Im Vergleich zu anderen Neurotransmittern wirkt Dopamin, der für Belohnung und Motivation zuständig ist, bei Hochsensiblen anders.

Durch deine ausgeprägte Empfindsamkeit erlebst du bestimmte Erfahrungen intensiver – beispielsweise einen Spaziergang in der Natur -, da sämtliche Arten von Reizen eine hohe Ansprechbarkeit auslösen können – sowohl positive als auch negative Obwohl es noch immer Forscher gibt, welche sich mit Magnetresonanztomografie (MRT) befassen um herauszufinden ob bestimmte Hirnareale besonders stark beansprucht werden sind diese Untersuchungen erst am Anfang ihrer Entwicklung, aber bereits jetzt konnte festgestellt werden dass dein Gehirn im Ruhezustand andere Aktivitätsmuster zeigt verglichen mit dem eines Nicht-Hochsensiblem Menschen. Aufgrund deines emotionalen Wesens bist du außerdem sehr empathisch unterwegs und hast damit Zugang zur Welt anderer Mitmenschen

Spiegelneuronen

Wie beeinflusst Hochsensibilität die Verarbeitung von Emotionen im Gehirn

Als hochsensibler Mensch beeinflusst du die Verarbeitung von Emotionen in deinem Gehirn auf vielfältige Weise. Deine Amygdala im limbischen System ist stärker aktiviert als bei Menschen, die nicht so sensibel sind wie du. Sobald Adrenalin durch deine Nebenniere ausgeschüttet wird, schlagen sofort deine “Alarmglocken” an und dein Körper reagiert mit Angriff oder Flucht. Du bist generell emotionaler und kannst bestimmte Erfahrungen intensiver erleben – beispielsweise einen Spaziergang in der Natur.

Da dein Gehirn mehr Sinnesreize ungefiltert weiterleitet, musst du diese auch verarbeiten und das führt zu einer erhöhten Reaktion sowohl körperlicher als auch emotionaler Art auf alle Arten von Reizen – ob positiv oder negativ. Mit einem ausgeprägt empathischen Gehirn hast du eine hohe Ansprechbarkeit für sämtliche Empfindungen aber zugleich stellen dich Stressreaktionen vor Herausforderungen: Sie können kognitive Einbußen ebenso hervorrufen wie emotionale Belastungen sowie physische Beeinträchtigungen bedingen.




Spiegelneuronen und Hochsensiblität

Spiegelneuronen sind Nervenzellen, die bei der Ausführung einer Handlung sowie beim Beobachten derselben durch andere aktiviert werden. Entdeckt wurden sie in den 1980er und 1990er Jahren von Giacomo Rizzolatti und seinen Kollegen an der Universität von Parma

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Das Temperamentsmerkmal Hochsensibilität wird auch als Sensory Processing Sensitivity (SPS) bezeichnet und zeichnet sich durch eine erhöhte Empfindlichkeit des zentralen Nervensystems aus, verbunden mit tiefer kognitiver Verarbeitung physischer, sozialer oder emotionaler Reize

Personen mit hoher Sensibilität nehmen ihre Umwelt intensiv wahr und reagieren häufig stärker auf äußere Einflüsse als andere Menschen

Obwohl sowohl Spiegelneuronen als auch Hochsensibilität eng mit Informationsverarbeitung in Zusammenhang stehen, gibt es keine direkte Verbindung zwischen beiden Konzepten oder Studien zur Herstellung einer solchen Beziehung. Spiegelneuronaktivitäten korrelieren eher damit wie wir Handlungen anderer Personen wahrnehmen bzw nachahmen können,

Spiegelneuronen und Hochsensibilität sind zwei verschiedene Konzepte, welche die Verarbeitung von Informationen sowie Reaktionen auf Umweltreize untersuchen. Spiegelneuronen bezeichnen Nervenzellen, die aktiviert werden, wenn eine Person eine Handlung ausführt oder dieselbe bei einer anderen Person beobachtet Sie stehen in Zusammenhang mit der Wahrnehmung und Nachahmung des Verhaltens anderer Personen

Hochsensibilität (Sensory Processing Sensitivity – SPS) ist ein Merkmal des Temperaments und zeigt sich durch erhöhte Empfindlichkeit im zentralen Nervensystem sowie tiefere kognitive Auseinandersetzung mit physischen, sozialen als auch emotional bedingten Stimuli

Obwohl es keine direkte Beziehung zwischen den beiden gibt bzw. wissenschaftliche Studien diese nicht bestätigen können existieren einige Spekulation bezüglich möglicher Korrelation: Eine Hypothese besagt dass hoch sensitive Menschen besonders ausgeprägte Spiegelzellen haben könnten, eine andere wiederum vermutet das HSP mehr aktive Zellverbände hat,die empathisch geprägt sind. Trotzdem bleiben all diese Theorien rein spekulativ da sie momentan keinerlei Unterstützung durch empirische Evidenz finden.

Zusammenfassend bleibt zu sagen dass beide Begriffe zwar unterschiedlich aber doch miteinander verwandt sind indem sie sich um Informationsverarbeitungsprozesse innerhalb unseres Gehirns beschäftigen .




Wie können hochsensible Menschen ihre Emotionen besser regulieren?

Für hochsensible Menschen kann es eine Herausforderung sein, ihre Emotionen angemessen zu regulieren. Es gibt jedoch einige Tipps und Tricks, die dabei helfen können:

  • Bewusstsein für Gefühle: Um mit den eigenen Emotionen umgehen zu können, ist es wichtig sie bewusst wahrzunehmen und voneinander unterscheiden zu lernen. Ein erster Schritt hierfür ist sich Zeit für Reflektion und Benennung der Empfindungen einzuräumen.
  • Auslöser identifizieren: Der nächste wichtige Schritt besteht darin, herauszufinden was genau bestimmte emotionale Reaktionen ausgelöst hat. Wenn man weiß woher ein Gefühl kommt, fällt es leichter darauf adäquat reagieren.
  • Achtsamkeit praktizieren: Hochsensible sollten versuchen achtsamer gegenüber ihren emotionalen Zuständen aufmerksam sein – ohne diese sofort unterdrücken oder verdrängt werden sollen! Stattdessen geht es darum das eigene Erleben anzunehmen sowie aktiv damit auseinandersetzen.
  • Selbstpflege betreiben: Für einen gesunden Umgang mit dem eigenen Gemütszustand sollte auch regelmäßig genug Raum zur Selbstfürsorge eingerichtet werden – zum Beispiel durch Entspannungsrituale oder gezieltes Zurückziehen in stressigen Situationen..
  • Grenzen setzen : Eine weitere hilfreiche Strategie könnte im Setzen von klaren persönlichen Grenzen liegen; sowohl bei Bedarf “Nein” sagen als auch mutig Abstand nehmen wenn Überforderung droht.
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Es gilt natürlich stets individuelle Unterschiede zwischen verschiedenen Persönlichkeiten bzw Typologien des Hochsensiblen zu berücksichtigen. Daher ist es besonders wichtig, dass jeder für sich selbst herausfindet welche Methoden am besten zur Regulierung der eigenen Emotionen geeignet sind.

Emotionen

Fazit

Bei hochsensiblen Menschen erfolgt die Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt anders als bei anderen Personen, da das Gehirn weniger filtert und intensiver verarbeitet. Die Amygdala im limbischen System dient hierbei als Alarmzentrale des Gehirns. Ein erhöhter Wert an Noradrenalin führt zu einer stärkeren Reizverarbeitung, während die Hirnregion für Reizunterdrückung bei Hochsensiblen weniger aktiv ist. Eine Studie zeigt zudem eine höhere Hirnaktivität in der rechten Stirnhälfte von hochsensiblen Babys im Vergleich zu normal sensiblen Säuglingen .

Hochsensible Menschen nehmen mehr Informationen wahr und leiten diese zur bewussten Weiterverarbeitung und Speicherung weiter, da ihr Wahrnehmungsfilter anders verdrahtet ist. Zudem beeinflussen sie Dopamin – einen Neurotransmitter mit Belohnungs-und Motivationsfunktionen – anders. Sie sind empfindlicher gegenüber Stimmungen anderer sowie aufmerksamer bezüglich deren Bedürfnisse und zeigen eine größere Fähigkeit darauf einzugehen .

Forschungen belegen auch, dass bestimmte Bereiche des Gehirns wie Aufmerksamkeit oder Empathie beim Zusammenführen unterschiedlicher Sinneskanäle aktiver sind bei Hochsensibilität verglichen mit nicht-hochsenisblen Individuen.

Es sollte betont werden, dass es sich um ein Persönlichkeitsmerkmal handelt ohne Krankheitswert oder psychische Störungen: Etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung gelten als hochsensibel.


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2 Kommentare

  1. Danke für diesen aufschlussreichen Beitrag zum Thema Hochsensibilität und
    dessen Einfluss auf das Gehirn. Die Erklärungen zu den Spiegelneuronen und
    der verstärkten Aktivität der Amygdala geben einen interessanten Einblick in
    die neurologischen Aspekte der Hochsensibilität.

    Besonders faszinierend finde ich die Verbindung zwischen der erhöhten
    Empfindlichkeit und der intensiven Verarbeitung von Reizen im Gehirn
    hochsensibler Menschen. Die Tipps zur Emotionsregulierung, insbesondere das
    Bewusstsein für Gefühle und das Identifizieren von Auslösern, erscheinen mir
    als praktische Ansätze.

    Die Verbindung von Hochsensibilität mit Persönlichkeitsmerkmalen wie
    Empathie und erhöhter Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse anderer
    unterstreicht die Vielschichtigkeit dieses Themas. Ich freue mich auf
    weitere Beiträge zu diesem spannenden Bereich.

    Antworten
  2. Als jemand, der sich intensiv mit dem Thema
    auseinandersetzt, schätze ich die klare Darstellung der neurologischen
    Unterschiede im Gehirn hochsensibler Personen. Die Erklärung zu
    Spiegelneuronen und ihrer potenziellen Verbindung zur Hochsensibilität fand
    ich besonders interessant.

    Eure Tipps zur besseren Emotionsregulation sind praxisnah und hilfreich.
    Insbesondere die Bedeutung von Achtsamkeit und Selbstpflege für Hochsensible
    wird treffend betont. Es ist beruhigend zu lesen, dass es verschiedene
    Ansätze gibt, um mit den intensiven Emotionen umzugehen.

    Insgesamt ein gelungener Beitrag, der nicht nur aufklärt, sondern auch Wege
    zur Selbsthilfe aufzeigt. Vielen Dank für diese wertvollen Informationen!

    Antworten

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