Bitter macht gesund
Meine Oma sagte früher immer zu mir kleinen Steppke:
„Sauer macht lustig, bitter macht gesund!“
Mit solchen Volksweisheiten, die schon uralt sind, konnte ich damals ebenso wenig anfangen, wie die die moderne Ernährungsindustrie. Bitter, das will man doch nicht, das braucht man doch nicht, das kann weg – so die Überzeugung der Hersteller. Habt Ihr mal heute modern gezüchteten Ruccola oder Chicoree probiert? Von „bitter“ kann man da kaum noch reden, eher von geschmackarm. Rausgezüchtet, rausgearbeitet, kommen Bitterstoffe in immer weniger industriellen Produkten heutzutage vor.
Dabei sind Bitterstoffe für unseren Organismus besonders wichtig und wertvoll. So manche moderne Zivilisationskrankheit ist auch auf das Fehlen von Bitterstoffen in unserer Ernährung und damit in unserem Körper, zurückzuführen. So ist unsere Leber zunehmend Ernährungsgeschädigt und benötigt Bitterstoffe zur Regeneration
Schon von Alters her, z.B. Paracelsus und Hildegard von Bingen, wussten um die Kraft und Wertigkeit. Bittere Lebensmittel wurden dabei vielfach in den Rezepten umgesetzt und das Wissen darum ist für uns noch heute von starker Bedeutung.. Leider kann man heute, auch bei ausgewogenen Verzehr von Gemüse und Obst nicht davon ausgehen, dass ausreichend wertvolle Bitterstoffe aufgenommen werden. Dies tritt nicht nur durch die bereits genannte industrielle Verarbeitung und Züchtung hervor, sondern auch durch unsere Ernährungsgewohnheiten.
Brennesseln waren lange Zeit lediglich als Tee in unserer Ernährung bekannt und dem Löwenzahn wurde lange sogar eine giftige Note angehängt. Erst in neuerer Zeit haben wir wieder erkannt, das nicht umsonst unsere Zunge zwar für süß, salzig, sauer und würzig jeweils einem Rezeptortyp hat, für verschiedene Bitterstoffe es aber glatt fünfundzwanzig Rezeptoren gibt…
Doch warum ist Bitter nicht nur bitter, sondern auch so wichtig für uns heute?
Die Zuckerschwemme
Im Gegensatz zu “Entbitterung” der Nahrung haben wir nach wie vor eine wahre Zuckerschwemme. In fast jedem Produkt, selbst wo man es kaum vermutet, wie in der Wurst, findet sich heute Industriezucker. Günstig, leicht zu verarbeiten hat er immer mehr Einzug in unser Leben und unsere Ernährung gefunden.
Diabetes, Übergewicht, Zahnprobleme, Leberprobleme und vieles mehr… Ein übermäßiger Zuckerkonsum begleitet uns fast das ganze Leben und lässt uns nicht nur dick und fett werden, sondern auch krank. Dabei nimmt die Anzahl der Menschen, die eine regelrechte Zuckersperre in ihrem Körper aufbauen, mehr und mehr zu.
Doch nicht nur bei Süssigkeiten werden wir ständig überzuckert.
Neben dem Industriezucker ist auch die starke Zufuhr von Fruchtzucker ein Problem der modernen Gesellschaft.
Das tägliche Glas Orangensaft wird seit Jahrzehnten propagiert und mag in der Zeit der Mangelwirtschaft und Mangelernährung auch seinen Sinn gehabt haben. Doch Hand aufs Herz, wer genügt sich wirklich mit dem einen Glas am Tag? Vor lauter Saftmixen und Smoothies, kommen wir schnell auf ein vielfaches an Fruchtzucker.
Unser Zahnschmelz ist mit das Härteste, was unser Körper produziert. Jedoch, auch der beste Zahnschmelz kann einem stetigen Säure-Angriff von Orangensaft nicht standhalten. Der Zahnschmelz schmilzt dabei wie Butter im Ofen. Zahnmediziner empfehlen deshalb, Orangensaft entweder hinunterzustürzen oder gar nicht zu trinken.
„Orangensaft ist zum Frühstück schlecht verträglich. Er enthält viel Säure, die den Magen belasten kann. Die Folgen stoßen übel auf: Sodbrennen, Übelkeit und ein Völlegefühl, das über Stunden anhalten kann. (Quelle: welt.de)“
Wichtiges Vitamin C für den Körper
Gut, es gibt genügend andere Lieferanten von Vitamin C, doch nicht jeder hat in der hektischen Welt genügend Zeit stets frisch und ausgewogen zu kochen, oder hat sich bereits eine Resistenz gegen Frucht-Vitamin C eingehandelt.
Natürliches Vitamin C ist dabei gerade bei Schwangeren, Stillenden, Heranwachsenden, Senioren und Menschen, die unter bestimmten Erkrankungen oder andauerndem Stress leiden, besonders wichtig.
Nicht alle können z.B. das notwendige Vitamin C allein über die Ernährung aufnehmen. Viele, welche zunehmend auch schon in jüngeren Jahren Medikamente zu sich nehmen müssen, vertragen sich schlecht oder gar nicht mit Zitrusfrüchten oder Säften. Auch Diabetiker sind dabei stark eingeschränkt. Beruflicher Stress, industrielle Verarbeitung von Speisen, Nutzung von Fertiggerichten u.a. Problematiken lassen viele von uns nur eingeschränkt die notwendigen Mengen zu uns nehmen
Nichts ist wertvoller als eine natürliche und ausgewogenen Ernährung, zu der auch die Vitamine gehören, die unser Körper benötigt. Auch hier ist das Maß entscheidend. Zuviel hilft nicht viel und zu wenig verstärkt die Probleme oftmals sogar.
0 Kommentare